Wir sind im Rahmen eines Chorwochenendes auf Föhr und singen heute Abend in der Boldixumer Kirche.

Der Tag war bereits sehr schön: Morgens nach dem Frühstück beschäftigten wir uns mit dem Thema Bühnenpräsenz und später wurde ein neues Stück geprobt.

Der Nachmittag stand mehr oder weniger zur freien Verfügung und viele von uns nutzten die Gelegenheit, zum Nieblumer Strand zu gehen.

Das heutige Konzert werden wir zusammen mit dem Föhrer Chor „Unföhrgettable“ gestalten. Aus diesem Grund ist für 17:00 noch eine Probe beider Chöre angesetzt. Es ist geplant, zum Abschluss zwei gemeinsame Lieder zu singen. Nach und nach treffen die Sänger und Sängerinnen in der Kirche ein. Zwecks Soundcheck singen wir, Gospelboat, zunächst Higher and higher. Anschließend bittet unser Chorleiter den Föhrer Chor, ebenfalls auf die Bühne zu kommen, um gemeinsam Freedom is coming und Oh happy day zu proben.

Beide Chöre kennen die Stücke seit langem und es gibt keine großen Unterschiede im Satz. So ist Heiko schnell zufrieden und jetzt haben alle noch zwei Stunden Zeit bis zum Beginn des Konzerts.

Im Jahr 2002 haben wir bereits schon einmal genau in dieser Kirche gesungen. Gestern fiel mir durch Zufall das Programm von damals in die Hände. Wir sangen damals ein nahezu komplett anderes Programm, aber drei Lieder sind geblieben, u.a. die beiden gemeinsamen Stücke.

Ich bin jetzt ziemlich müde und wandere mit einer Mitsängerin über den Friedhof, um die Toiletten zu suchen. Man muss zu diesem Zweck tatsächlich eine kleine Wanderung antreten, ich komme mir vor wie in einem Labyrinth! Aber schließlich werden wir fündig. Später essen wir noch unser Abendbrot, das wir in Form eines Lunchpakets vom Schullandheim erhalten haben.

Als wir zurück in die Kirche kommen, bin ich überrascht, denn sie ist schon sehr gut gefüllt! Die Kirche selbst ist auch sehr beeindruckend. Später lese ich, dass sie bereits aus der Zeit um 1240 stammt.

Eigentlich war geplant, dass „Unföhrgettable“ drei Stücke singt und wir danach mit unserem Programm starten. Die Föhrer haben seit Herbst eine neue Chorleiterin und sind noch im Aufbau. Jetzt aber haben sie es sich anders überlegt und bitten uns zu starten. Das tun wir und zwar wie so oft mit Sing a new song.

Anschließend begrüßt Gaby G. das Publikum und drückt ihre Freude über die gefüllte Kirche aus. Es geht gleich weiter im Programm mit He´s got the whole world in his hands. Rechts im Seitenschiff sitzt u.a. der Föhrer Chor.

Was auffällt: Die Stimmung ist von Anfang an hervorragend! Oft braucht es etwas Zeit, um das Publikum (und den Chor!) in Schwung zu bringen. Meine Müdigkeit ist wie weggeblasen und ich bin jetzt hochmotiviert. So geht es den meisten, glaube ich. Der Funke ist sofort über- und wieder zurückgesprungen.

My words wird heute mal wieder von Katharina und Hauke gesungen. Nach dem getragenen Jesus is right here now folgt das mitreißende I´m gonna wait on Jesus. Dann verringern wir mit How great is our god wieder die Geschwindigkeit. Hier sehe ich eine junge Frau im Seitenschiff versunken den Arm schwenken. Unser Chorleiter hat wieder ein sehr dynamisches Programm erstellt, denke ich. Sehr abwechslungsreich geht es auch weiter. Zwei afrikanische Stücke sind heute wieder dabei und Akanamandla wird nach langer Zeit wieder von Mareike dirigiert. Danach folgt unser sechsminütiges Medley, was beim Publikum ebenfalls sehr gut ankommt. Higher and Higher, How I got over und Born again heißen unsere letzten drei Lieder und danach gibt es beim Publikum kein Halten mehr. Unter Standing ovations beenden wir unseren Teil des Konzerts.

Jetzt geht Unföhrgettable auf die Bühne und singt die angekündigten drei Stücke, das letzte ist I will follow him aus dem Film „Sister Act“, was nahezu jeder kennt und begeistert aufgenommen wird.

Dann ist es schon Zeit für die gemeinsamen Lieder. Wir gesellen uns wieder dazu und in dieser größeren Gruppe singen wir jetzt Freedom is coming und Oh happy day.

Das Publikum reagiert euphorisch! Jemand aus der Kirchengemeinde hält eine kurze Ansprache und dann spricht unser Chorleiter mit der Föhrer Chorleiterin, es wird eine Zugabe abgesprochen. Für mich überraschend ist es ein Stück, was wir nicht kennen und so singt Unföhrgettable zunächst allein, bis wir uns eingehört haben.

Jetzt ist das Konzert zu Ende und jemand aus dem Föhrer Chor sagt zu uns: „Ihr seid wirklich eine tolle Truppe“ und insgeheim kann ich ihm nur zustimmen. J

Später feiern wir im Schullandheim weiter und freuen uns auch über eine gigantische Kollekte. Die Föhrer haben sogar auf ihren Anteil verzichtet!

Am nächsten Tag werden wir auf dem Parkplatz in Wyk angesprochen und plötzlich erkennen wir die junge Frau: Sie hat gestern im Seitenschiff so begeistert mitgemacht.

Es war ein rundum gelungenes Wochenende!

Gaby von der Heydt