Foto: Bärbel Sievers

 

An diesem Sonnabend singen wir in meinem Heimatort, nämlich in Schwentinental, Ortsteil Raisdorf.

Ich habe einen Schlüssel für die Kirche bekommen und fahre um 17:00 zur St. Martins-Kirche um aufzuschließen. Dort angekommen, stelle ich fest, dass diese Aufgabe bereits der Pastor übernommen hat. Er zeigt mir noch, wie man die Lichtanlage am Ende wieder ausschaltet und erzählt mir, dass er sich unser Konzert anhören wird.

Das Aufbauteam kommt an und beginnt mit den Konzertvorbereitungen. Ich fahre wieder nach Hause, um etwa eine Stunde später zum Einsingen erneut zu erscheinen.

Inzwischen ist die Technik aufgebaut und die restlichen Chormitglieder sind eingetroffen. Das Einsingen beginnt. Nach den Stimmübungen proben wir The House of the Lord, da ich heute erstmals öffentlich das Solo übernehmen werde. Die drei anderen möglichen Solisten sind heute nicht anwesend. Die Erkältungswelle hat auch zugeschlagen, so dass heute einige SängerInnen wegen Krankheit fehlen.

Um 18:30 ist Einlass und plötzlich strömen die Zuhörer in die Kirche. Innerhalb kurzer Zeit ist sie gut gefüllt.

Kurz vor 19:00 fragt mich die Küsterin, ob sie noch läuten soll. Ich antworte, dass das nicht nötig sei und wir dann einfach beginnen werden. Wir eröffnen das Konzert wie meistens mit Sing a new song, wobei der Chor in die Kirche einzieht. (Die Kirche ist inzwischen richtig voll inklusive der Empore!)

Anschließend erfolgt eine kurze Begrüßung durch eine Dame des Kirchenvorstandes (der Pastor hatte dies vorm Konzert spontan an sie abgegeben). Gaby G. spricht danach wie gewohnt einige Willkommensworte für den Chor. Sie erwähnt, dass wir schon oft hier gesungen haben.

Wir fahren mit He´s got the whole world in his hands fort, was wir im letzten Konzert ausgelassen hatten, da es in den Proben zuvor nicht mehr so geklappt hatte. Jetzt passt alles wieder.  Es folgen Michael row the boat ashore und Ain´t no rock.  Beim nachfolgenden My words übernimmt heute unser Chorleiter Heiko neben seiner Tochter Katharina einen Solopart, während er gleichzeitig Gitarre spielt. Das kommt beim Publikum richtig gut an!

Passend weiter geht es mit unserem relativ neuen Stimmungslied Jesus Jesus Majesty. Ich habe sofort noch bessere Laune… Danach wird es emotional: Hallelujah besticht durch eine wunderschön getragene Melodie. Zusätzlich belohnt werden wir von der Begeisterung unserer Zuhörer.

Nach Sing over me bin ich mit meiner Ansage an der Reihe. Es folgen Ain´t gonna let nobody turn me around und This is the Lord´s doing, übersetzt: “Dies ist Gottes Werk”. Zu Letzterem erzähle ich, dass wir vor vielen Jahren mit einigen Leuten vom Chor ein Konzert des Oslo Gospel Chores besucht haben. Die Solistin war hochschwanger und strahlte, ja leuchtete so während des Liedes, dass uns das unheimlich beeindruckte. Sie sang voller Inbrunst und man wusste, dass sie genau das empfand, was sie da sang! Meine Schwester Beate war damals auch dabei und singt heute für uns das Solo. Das Lied beginnt leise und wird im Verlauf gewaltiger, am Ende habe ich, wie meistens bei dem Stück, Gänsehaut. Auch das Publikum klatscht begeistert.

Mit Jesus on the mainline geht es schwungvoll weiter. „Jesus´ Leitung ist immer frei“, so in der Art hat Bärbel das Lied gerade angekündigt.

Es macht heute richtig Spaß, die Stimmung ist großartig! Auch die emotionalen Songs kommen gut an wie jetzt z.B. Jesus is right here now. Normalerweise singen zwei Solistinnen im Duett, heute singt Nikola allein.

How great is our god wird ausnahmsweise von Vigo gesungen. Wie gut, dass wir für die meisten Soli Alternativen haben! Mit den nächsten Liedern nähern wir uns langsam dem Ende unseres Programms.

Ich bin etwas nervös, denn gleich steht The house of the Lord an. Gaby G. geht zum Mikro um die nächste Ansage zu machen. Und was sagt sie an? Die letzten beiden Lieder, das Medley und Yes, I´m coming home. Bitte? Ich bin gespannt, ob das Lied jetzt spontan gestrichen wird. Aber nein, natürlich nicht. Heiko merkt an: „War da nicht noch ein anderes Lied?“ und Gaby bemerkt ihren Irrtum. Insofern singen wir jetzt doch The house . Zum Glück läuft alles gut, ich habe den Text parat usw.  Dann kommen wir wirklich zu den letzten beiden Stücken. Nach Yes I´m coming home erheben sich viele Zuhörer und fordern durch anhaltendes Klatschen eine Zugabe. Die wir natürlich wie immer gern geben.

Nach knapp zwei Stunden ist das Konzert beendet. Uns hat es sehr viel Spaß gemacht und die begeisterten Kommentare der Zuhörer beim Verlassen der Kirche lassen Ähnliches vermuten.

Viele von uns lassen den Abend beim Italiener ausklingen. Ein gelungener Samstagabend!

Gaby von der Heydt