An diesem ersten Kieler-Woche-Sonntag werden wir in der St. Birgitta Thomas Kirche in Mettenhof singen.

Als ich an der Kirche bzw. am Gemeindehaus ankomme, bemerkt jemand, wie schön das Gebäude sei. Es ist sehr geräumig, da der Kindergarten hier auch untergebracht ist.

Auch die Kirche ist recht groß und hat eine ungewöhnliche Form. Schon beim Einsingen stellen einige fest, dass die Akustik gut ist. Wir können uns auch selbst gut hören, was immer wichtig ist.

Beim Einsingen proben wir u.a. Higher and higher. Wir Solisten suchen einen Platz und stellen uns zunächst direkt vor den Chor, was nicht für Begeisterung sorgt.

Zu Beginn des Konzerts ist klar, dass die Anzahl unserer Zuhörer heute überschaubar bleiben wird. Vielleicht liegt es daran, dass Kieler Woche ist? Den Konzerttermin habe ich geplant, und an diese Veranstaltung hatte ich nicht gedacht. Es ist schon schwierig genug, die Termine der Kirchengemeinden mit denen von Gospelboat zu koordinieren, wobei hier besonders die Verfügbarkeit des Chorleiters und der Instrumentalisten berücksichtigt werden muss.  Offensichtlich muss man noch mehr im Blick haben.

Wir beginnen unser Konzert mit Sing a new song, während der Chor in die Kirche geht. Anschließend begrüßt Bärbel Sievers seitens der Kirchengemeinde das Publikum und den Chor. Es ist fast wie in alten Zeiten, denn Bärbel hat zusammen mit ihrem Mann lange bei Gospelboat gesungen und oft die Begrüßung seitens des Chores vorgenommen. Davon erzählt sie jetzt. Im Publikum sehe ich auch noch einige andere Ehemalige, wie schön!

Anschließend begrüßt unser Chorleiter Heiko ebenfalls das Publikum. Er meint, die Herausforderung des heute eher kleinen Publikums sei es, dieselbe Geräuschkulisse wie eine gut gefüllte Kirche zu erzeugen.

Wir setzen unser Programm mit He´s got the whole world und Michael row the boat ashore fort, wobei hier die Zuhörer Gelegenheit zum Mitsingen haben, was auch kräftig genutzt wird.

Es folgt Go down Moses, was ich persönlich sehr mag. Männer- und Frauenstimmen singen hier oft im Wechsel, wodurch es wohl so schwungvoll wirkt. Beim anschließenden "Higher and higher" stellen sich die Solisten doch an die Seite, damit der Chor den Blick auf den Chorleiter hat. Das kann nie schaden :-). Für dieses Stück wurde extra eine Pianistin „eingeflogen“. Mareike und Petra, unsere beiden altbewährten Pianistinnen, spielen in diesem Fall Posaune. Normalerweise springt an der Stelle eine andere Sängerin ein, die aber leider erkrankt ist. Somit setzt sich Merle an das Klavier. Danke, Merle!

Jetzt sagt Roswitha die nächsten beiden Stücke an. How great is our god steht auf dem Programm, und Roswitha erzählt, dass wir das Stück aus Schweden mitgebracht haben. Sie kündigt an, dass wir die deutsche und die schwedische Strophe singen werden. Es gibt darüber hinaus noch einen englischen Text, aber wir singen immer nur zwei der drei Strophen und variieren von Konzert zu Konzert. Kurz bevor wir mit dem Lied beginnen, sagt unser Chorleiter, nur für uns hörbar: „Deutsch und Schwedisch ist ok!“ Roswitha hat das offensichtlich für sich so entschieden. Ich finde ihre Wahl perfekt!

Das Publikum ist zwar nicht so zahlreich, applaudiert aber begeistert nach unseren Liedern.  Es macht Spaß zu singen, die Atmosphäre empfinde ich als sehr angenehm. 

Unser Programmablauf bei den Konzerten ist oft ähnlich, es hat sich bewährt, schwungvolle und getragene Lieder im Wechsel zu singen. Aber wir singen auch immer wieder neue Stücke, z.B. das jetzt folgende Never alone, was noch nicht lange dabei ist.

Nach dem „afrikanischen Block“ geht es mit bewährten Stücken wie z.B. Yes I´m coming home und I see the lord weiter.

Ich bin heute kräftemäßig nicht ganz so gut davor und setze mich bei den nächsten Stücken Sing over me und I call on your name erstmal hin. Man kann auch problemlos im Sitzen singen.  Dann allerdings folgt How I got over, und jetzt kann ich nicht länger sitzen bleiben, dafür ist das Lied einfach zu peppig. Im Sitzen tanzen ist dann doch etwas schwierig!

Das Publikum ist von diesem Stück ebenfalls besonders begeistert. Jetzt sind wir richtig in Schwung, und so beginnt auch das nächste Stück Walking in Memphis. Wir singen es in einem rasanten Tempo, wie ich erstaunt feststelle. Unser Chorleiter zuckt mit den Achseln, es ist jetzt nicht mehr aufzuhalten. Ja, und in diesem Galopp verpassen wir dann auch unseren Lieblingseinsatz „catfish on the table“. Irgendwie gehört das inzwischen zu Gospelboat. Meistens schaffen wir es, aber eben nicht immer… Ein bisschen Spannung muss man sich erhalten. Wir setzen etwas später ein und bringen das Lied unfallfrei zu Ende.

Jörn kündigt das letzte Stück Hallelujah A Soulful Celebration an. Ich finde, das ist immer ein sehr schönes Abschlussstück, gewaltig und facettenreich.

Nach einem begeisterten Applaus geht unser Chorleiter an das Mikrofon und kündigt an, dass wir noch ein weiteres Lied singen werden. In diesem Moment kommt auch Bärbel nach vorn und sagt, sie würde noch um eine bestimmte Zugabe „betteln“, und zwar um Oh happy day. Natürlich folgen wir dieser Bitte gern, und somit singen wir doch noch zwei Stücke. Zunächst folgt Born again und zum Schluss das von Bärbel gewünschte „Oh happy day“!

Ja, und diesen glücklichen Tag bzw. Abend lassen wir kurze Zeit später mit einigen anregenden Gesprächen in der Kirche ausklingen.

Gaby von der Heydt